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Der Yogi von Caro Woodstock

Yoga bedeutet für mich, kurz zusammengefasst: MAHES. Ein Name der alles für mich veränderte.


Nach zwei Monaten in Nepals Bergen stand für Petra und mich fest, dass wir unsere letzten beiden Wochen in diesem wunderbaren Land ausschließlich mit Erholung und Entspannung verbringen würden. Pokhara schien dafür der ideale Ort zu sein, vor allem auch, da es zu dieser Jahreszeit brutal heiß und schwül war, und der Monsun bereits einsetzte. Wir suchten uns eine nette Unterkunft etwas außerhalb der “Innenstadt”, die trotz allem leicht zu Fuß erreichbar war, und hatten uns vorgenommen, die Tage zu nehmen, wie sie kamen.

Kat|Ja Yoga Klagenfurt St. Martin
Kat|Ja Yoga - Gastbeitrag

An der Hauptstraße unseres Viertels gab es ein Yogazentrum, an dem wir gleich am ersten Tag vorbei spazierten. Würde sich Yoga mit unserem Vorsatz des Nichts-Tuns vereinbaren lassen? Skepsis mischte sich mit einer kleinen Prise Motivation und Neugierde, und das Ergebnis war, dass wir uns für den nächsten Tag zu einer Einheit Morgen-Yoga anmeldeten. Von der Motivation des Vortages war bei mir um 7 Uhr des nächsten Morgens weit und breit keine Spur mehr zu sehen. Wäre da nicht Petra gewesen, die mich notorische Langschläferin quasi aus dem Bett zerrte. Die Yogaeinheit begann um 7:30 Uhr mit einer 15-minütigen Meditation. Ich hatte zu Hause in Österreich bereits Yogastunden besucht, und auch mit Meditation ein wenig Erfahrung gesammelt, also erwartete ich mir keinerlei Schwierigkeiten. Dennoch fiel mir bereits die Meditation bei diesem Lärmpegel enorm schwer. Das wilde Gehupe vom Straßenverkehr, welches quasi ungefiltert durch unser Fenster im 1. Stock drang, ließ meine Konzentration völlig dahinschwinden. Danach folgte 30-minütiges Lockern der Gelenke, um den Energiefluss zu aktivieren, und erst danach starteten wir mit unserer 1-stündigen Yogaeinheit, die mit einer wiederum 15-Minuten-Entspannungseinheit endete. Nach diesem ersten Erlebnis war ich fix und fertig, und mich rettete nur mehr das wohlverdiente Frühstück.

Dennoch war irgendetwas mit mir geschehen. Die Art und Weise wie Mahes die Übungen leitete, mit wieviel Weisheit er uns seine Welt und die Hintergründe der einzelnen Positionen erklärte, die für uns Westlichen nur etwas Erlerntes waren, für ihn aber den Ausdruck seiner Lebensweise wieder spiegelte, veränderte alles für mich. In den gesamten 14 Tagen, die wir in Pokhara blieben, nahmen wir täglich an der 2-stündigen Yogaeinheit mit Mahes teil, und es wurde zu einem einzigartigen Ritual. Es half mir zwar nicht über meinen täglichen, inneren Aufstehkampf hinweg, aber es erfüllte uns bereits zu Tagesbeginn mit einem unbeschreiblichen Glücksgefühl und mit einer nicht enden wollenden Energie für den restlichen Tag.

Auch heute noch denke ich in tiefster Dankbarkeit an Mahes. Seine Tipps zur Meditation beherzige ich nach wie vor, und kein Ort kann dafür nun zu laut sein. Durch ihn habe ich Yoga ein Stück besser verstanden. Durch ihn bin ich einen Schritt näher bei mir angekommen.



NAMASTE

© CaroWoodstock 2021-05-25


Mehr von Caro kannst du gerne hier nachlesen: https://www.story.one/u/carowoodstock


Über Caro:

Ich bin... eine Abenteurerin mit dem Herzen am rechten Fleck, die gerne das geschriebene Wort als Sprache und Kommunikationsmittel verwendet, weil es das geschriebene Wort leichter an meine Oberfläche schafft.


Ich bin... offen für Begegnungen, schicksalhafte Zufälle, Austausch mit anderen Kulturen und Völkern, weil es das ist, was das Leben aufregend macht.


Ich bin... eine Reisende, aber auch immer mehr Ankommende.


Ich bin... Optimistin, Freundin, Familienmitglied

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